Der Sommer bringt oft auch eine unangehme Wärme mit sich und nicht jeder steckt sie ganz gelassen weg.
Wie uns Heilpflanzen bzw. generell Kräuter helfen können Sie besser zu bewältigen liest du in diesem Artikel.
Vorab aber möchte ich noch 3 Sachen anmerken. Wir Menschen sind alle unterschiedlich und nicht alles muss bei jedem helfen. Es ist ganz individuell.
Zum zweiten, es ist immer gut die Getränke lauwarm oder mit Raumtemperatur zu trinken, damit der Körper keine wichtige Energie für die Anpassung von kalten oder eiskalten Getränken nutzen muss. Ein Eis ist ok, da wir es ja nicht permanent zu uns nehmen wie Getränke.
Und das Wichtigste - sprich bitte mit deinem Arzt wenn du Medikamente nimmst, denn auch mit Kräutern kann es zu Wechselwirkungen kommen. Wenn es dir durch die Hitze nicht gut geht, wende dich immer an einen Arzt oder wähle die Notrufnummer. Achte gut auf Dich 💚.
Nun kommen wir zum eigentlichen Beitrag.
Jede Pflanze hat eine Geschmacksrichtung und jede Pflanze hat eine eigene Energie.
Wir können Beides für uns nutzen und gezielt in unseren Speiseplan einbauen.
Im Sommer verlangt es unserer Körper nach Bitterem und Saurem, obwohl sauer im Ayurvedischen eher für das erhitzen steht, gibt es einige Pflanzen die kühlend wirken.
Somit hat beides eine kühlende Wirkung/Energie auf unseren Körper.
Es ist aber nur eine Seite der Medaille. In dieser Zeit gibt es oft eine trockene Hitze. Wir hüsteln ein wenig und haben einen trockenen Hals oder trockene Nasenschleimhäute. Da kommen dann die befeuchtenden Pflanzen ins Spiel.
Sauer: ganz klassisch - die Zitrone, Johannisbeeren, Hagebutten, Limetten, Weißdornbeeren,...
Bitter: Kamille, Löwenzahnwurzel, Schafgarbe - alle drei sind zum Beispiel in Form von Tee einzunehmen, Chicorée,...
Befeuchtend: Blüten der Königskerze, Eibischwurzel (nicht Eibe, sie ist in allen Teilen giftig !!!!), Spitzwegerich (auch leicht bitter, Samen jedoch schmecken süßlich, aus chinesischer Sicht wird er als Yin-Therapeutikum eingestuft und bereichert damit durch seine kühlende und befeuchtende Art) - alles als Tee zum einnehmen oder auch Spitzwegerich im Salat, aufs Brot, Pesto, Smoothies, Kräuterquark,...
Jetzt könnte bei Dir die Frage aufkommen - Warum befeuchtende Heilpflanzen?
Bei trockener Hitze neigen wir dazu Hustenreiz zu entwickeln, welcher selbst durch trinken kaum zu lindern ist. Auch die Nasenschleimhäute trocknen aus. Die befeuchtenden Pflanzen wirken dem Ganzen entgegen. Sie nutzen allen Schleimhäuten im Körper und das nicht nur bei Hitze. Eibisch kennen wir alle aus den Lutschtabletten aus der Apotheke und Königskerze hilft auch wunderbar bei entzündeten Magen- und Darmschleimhäuten, da ihre Schleimstoffe wie eine Schutzschicht wirken und Entzündungen entgegen wirken. Sie wird auch bei Reizhusten und Bronchitis genutzt, um das Abhusten zu vereinfachen und auch hier den Entzündungen entgegen zu wirken. Die Königskerze hat kleine Härchen an den Blüten, daher am besten durch einen Kaffeefilter gießen, damit sie nicht reizen.
Tee mit Königskerze:
3-4 TL getrocknete, klein geschnittene Blüten mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, 10-15 Minuten ziehen lassen, durch einen Kaffeefilter oder ganz feinem Teesieb abseihen.
Kamille:
Mein persönlicher Favorit ist die Kamille. Fast jeder hat sie zu Hause im Schrank und damit ist sie oft sofort greifbar. Eigentlich schmeckt ein Kamillentee ganz und gar nicht bitter - in höherer Konzentration jedoch schon.
Setze die Kamille als Tee etwas stärker an. 2-3 Teebeutel auf 200ml oder einen EL.
Lauwarm genießen.
Hagebutten - Tee kannst du mit einem Spritzer Zitrone oder einer Zitronenscheibe und ein paar Beeren (gerne auch frisch) deiner Wahl noch verfeinern und eine Art Eistee daraus zaubern.
Du kannst alles in deinen Speiseplan einbauen. Ob als Tee, im Salat, selbstgemachte Limonade oder Eis,... vieles ist möglich. Und du wirst gleichzeitig noch mit vielen Mineralien versorgt.
Es gibt noch Weitere, welche uns helfen können die Sommerhitze besser zu ertragen.
Pfefferminze:
Ganz klassisch die Pfefferminze. Doch Menschen mit empfindlichen Magen oder Neigungen zu Verstopfung sollten lieber eine andere Pflanze wählen. Die Pfefferminze kann Magenschleimhautentzündungen und Magensäure befeuern.
Wer die Pfefferminze nutzen möchte sollte den Tee nicht kalt sondern lauwarm trinken. 3-4 frische Blätter auf 250 ml Wasser ca. 5 Minuten ziehen lassen.
Salbei:
Der Salbei, bekannt durch seine Schweißhemmende antibakterielle Wirkung. Das funktioniert aber nur wenn man den richtigen medizinischen Salbei nutzt, Salvia officinalis. Er wird als Hilfe bei Hitze angepriesen, jedoch ist es mit vorsichtig zu genießen. Schweiß ist zwar unangenehm, kühlt aber unseren Körper herunter. Was logischer Weise bei Hitze gut ist. wer zu viel schwitzt verliert auch zu viel Wasser und muss mehr trinken. dabei gehen auch wichtige Mineralien verloren. Wer also zu viel schwitzt kann Salbeitee trinken oder Waschungen mit einem Aufguss durchführen.
Tee: 2 Salbeiblätter mit 250 ml Wasser aufgießen, 10 Min. Ziehzeit - 2 Tassen am Tag
Waschungen: 2 EL Kraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und ebenfalls 10 Min. ziehen lassen, danach abseihen und z.B. Achseln damit befeuchten, nicht nachspülen
Bad: 250 g Salbei und 4 Liter Wasser aufkochen, 20 Minuten ziehen lassen, abseihen und dem Badewasserzugeben; beim Fußbad sind es 5 EL Kraut und 1 Liter Wasser; beides ca. 15 Min nutzen
Zitronenmelisse:
Die Zitronenmelisse ist ebenfalls gut für den Sommer geeignet. Sie schafft es den Temperaturhaushalt des Körpers auszugleichen und ebenso auch unser vegetatives Nervensystem. Denn das ist bei Hitze ebenfalls strapaziert.
Zitronenmelisse wird von Naturheilkundlern aufgrund seiner Wirkung gerne bei Fieber eingesetzt.
In der Schwangerschaft und Stillzeit wird jedoch von der Einnahme abgeraten
Die Zitronenmelisse wirkt auch etwas verdauungsfördernd und entkrampfend auf den Magen-Darm Trakt, welcher bei Hitze auch gern einmal reagiert.
2 TL auf 250 ml kochendes Wasser, 5 Minuten Ziehzeit
Rosmarin:
Kommen wir zum Rosmarin. Auch er kann eine Hilfe sein wenn bei der Hitze der Kreislauf schwächelt.
Empfohlen wird ein Rosmarin Bad, welches lauwarm genossen wird. 50g Rosmarin Nadeln auf 1 L Wasser 15 Minuten kochen und dem Badewasser beigeben.
Alternativ kannst du auch ein Fußbad machen.
Für Schwangere & Bluthochdruck-Patienten ist es jedoch nicht geeignet.
Brennnessel:
Etwas anders als erwartet folgt die Brennnessel. Wir denken durch Ihre Brennnesselhaare eher an Hitze bei ihr. Jedoch wird sie in der TCM als kühlende Pflanze eingestuft und versorgt uns dazu noch mit wertvollen Mineralien,... Das stärkt vor allem in dieser Zeit wiederum unseren Stoffwechsel.
Mit ihr wird aber kein Tee gekocht!
Es werden ein paar junge Blätter der Brennnessel mit kaltem Wasser aufgegessen und 8-9 Stunden ziehen gelassen.
Anders als beim krautig schmeckenden Tee findet sich hier eine nussig Note.
Hopfen:
Der Sommer bringt nicht selten schwüle Abende und Nächte mit sich. Ein gutes Mittel um am Abend ein wenig runter zu kühlen und zur Ruhr zu kommen ist ein Tee aus Hopfen.
Er enthält Humulon, ätherische Öle, Humulen und Gerbsäure. Sie sorgen für die kühlende Wirkung.
Dazu übergießt du 1-2 TL Hopfenzapfen/Hopfenblüten mit 250 ml kochendem Wasser und lässt es 10 Minuten ziehen.
Extratipp-Zitrone, nutze ich selbst sehr gerne:
Für das überreizte und überhitzte Gemüt gibt´s auch eine gute Lösung. Die Zitrone sorgt mit ihrem Duft für Entspannung, suggeriert Frische und gibt auch ein wenig Energie. Bei frischen Zitronen verfliegt der Duft sehr schnell, daher habe ich mir Zitronenschale von unbehandelten Bio-Zitronen (essbare Schale) getrocknet, klein geschnitten und in ein kleines Glas gefüllt. Super geeignet auch für unterwegs. ☺️
Sie ist auch im Sommer-Ritualbad (auch für Fußbäder geeignet) und im Sommer-Aromaöl-Spray im Shop enthalten. Schau gerne vorbei.
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Ich werde diesen Beitrag immer wieder anpassen bzw. vervollständigen, wenn sich etwas Neues zeigt.
Was hilft dir bei Hitze oder hast du schon einmal etwas davon versucht?
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